SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918
     
  Die Sechs Kärntner Festungen
     
  Österreichische Stellungen und Forts (Werke) im Ersten Weltkrieg
in der Karnischen Region sowie in den Julischen Alpen und an der Isonzofront.
Kärnten - Friaul - Slowenien
     
     
 

Einleitung

Im September 2010 besuchten wir in Kötschach-Mauthen das Museum über den Gebirgskrieg 1915-1918. Eine beeindruckende Ausstellung, die nicht nur die eigentlichen Kampfhandlungen betrachtete, sondern auch die Menschen und Schicksale dahinter. Ebenso wurde einem bewusst, wie viel Infrastruktur dahinter steckte: Stellungen, Festungen, Straßen, Seilbahnen, Transport- und Verpflegungslogistik. Das veranlasste mich, einige der heute noch vorhandenen Spuren dieser Zeit zu erkunden, wie das Freilichtmuseum am Plöckenpass, Heldenfriedhöfe und die sechs „Kärntner Festungen“.

Beim Betrachten der Ausstellung kam man das eine oder andere Mal jedoch auch nicht umhin, die eine oder andere Träne im Augenwinkel zu zerquetschen, ob des abartigen Aufwandes mit dem dieser Stellungskrieg im Hochgebirge betrieben wurde und wie viel Leid er über die Soldaten und auch die Zivilbevölkerung hüben wie drüben brachte. Es gibt im Krieg keine Gewinner. Verlierer sind immer jene Menschen die sinnlos ihr Leben in sinnlosen Kriegen verlieren. Und das ist leider auch heute noch so...

 
     
     
 

Fort Hermann. Schießscharte im Hof (2011)

 
     
     
  Inhaltsübersicht  
     
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     Maschinengewehrnase 1.    MASCHINENGEWEHRNASE
Freilichtmuseum 1915-1917 am Plöckenpass.
 
   

 

   
     Angerbachtal Baon I/7 2.1  SOLDATENFRIEDHÖFE PLÖCKENPASS
Kreuztratte, Angerbachtal.
 
   

 

   
    Friedhof Wolfsbachtal 2.2  HELDENFRIEDHÖFE
Rattendorf, Tröpolach, Dellach, Griminitzen, Wolfsbachtal, Birnbaum, Kötschach-Mauthen, Thörl-Maglern, Raibl, Unterbreth, Liesing im Lesachtal, St. Lorenzen im Lesachtal.
 
   

 

   
     Fort Hensel 3.   DIE SECHS KÄRNTNER FESTUNGEN
Werk Raibler See, Batterie Predilpass, Depot Predil, Flitscher Klause, Fort Hermann, Fort Hensel.
 
   

 

   
    Portal in Unterbreth 4.   KAISER FRANZ JOSEPH I. HILFSSTOLLEN  
   

 

   
     Forte Osoppo

5.   ITALIENISCHE PANZERWERKE
Forte Chiusaforte,
Forte Osoppo, Forte Ospedaletto (Monte Ercole),
Monte Festa

 
   

 

   
     Eggeralmstraße 6.   MILITÄRSTRASSEN
Vršič-Pass,
Verbindungsweg Pridola Sattel - Malurchstellungen,
Alter Loiblpass, Egger-Alm-Straße, Monte Zermula
 
   

 

   
     Scheinwerfer Nr.33 Mengore 7.A VORDERSTE KAMPFLINIE AM ISONZO
Stellung und Heldenfriedhof Mengore (Tolmeiner Brückenkopf),
Jugendstil-Gedenkkirche Javorca, Stellung Ravelnik.
 
   

 

   
     Kaverne Vordere Seisera 7.B ABSCHNITT SEISERA
Die Talsperren Vordere und Hintere Seisera bei Wolfsbach (Valbruna).
 
   

 

   
     Artilleriestellung Kal 7.C ARTILLERIESTÜTZPUNKT KAL
Stellung am Celo, Heldenfriedhof und Denkmal bei Flitsch (Bovec).
 
   

 

   
     Italienische Kaverne Plezzo 7.   SONSTIGE STELLUNGEN
Scheinwerferstellung Grüngraben, Stellungen Kolovrat, Plezzo, Humcic, Bombaschgraben, Sella Nevea, Raccolanatal, Dognatal, Aupa-Tal, u.a.
 
   

 

   
     Gedenkstein Nassfeld 8.   GEDENKSTÄTTEN UND FUNDSTÜCKE
Pontebba, Nassfeld, Wolayersee, Hinter den Kulissen.
 
   

 

   
  9.   FUSSNOTEN UND ERLÄUTERUNGEN
Übersichtskarten und Skizzen, zusätzliche Infos, Literaturverweise und Weblinks, Disclaimer.
 
   

 

   
    Denkmal Tarvis Grünwald 10.  ANHANG
Das Jahr 1809. Lienzer Klause; Denkmäler (Tarvisio Boscoverde, Ignaz Rauch, Löwendenkmal Aspern), Fischerinsel im Raibler See.
 
       
    Myriameterstein UNTERWEGS
Denkmäler, Grenzsteine und vieles mehr...
 
       
     
  Kurzer historischer Abriss  
     
  Nachdem die k.u.k Monarchie Österreich-Ungarn gemeinsam mit dem verbündeten Deutschen Kaiserreich 1914 den 1. Weltkrieg vom Zaun gebrochen hatte, konzentrierten sich die österreichisch-ungarischen Kampfhandlungen am Balkan und an der Ostfront in Galizien. Da die Monarchie von einem schnellen Krieg ausging, wurden dort Kampf erfahrene Truppen, wie etwa die Tiroler Kaiserjäger eingesetzt.
Nach schweren Verlusten an gut ausgebildeten österreichisch-ungarischen Mannschaften und Offizieren, nützte Italien 1915 die Gelegenheit eigene Interessen zu verfolgen, brach sein Bündnis mit Deutschland und Österreich-Ungarn und griff an der wenig geschützten Südwestgrenze - der nun gebirgserfahrene Einheiten fehlten - die k.u.k. Monarchie an.

Hier kommen die österreichischen Festungswerke im heutigen Südtirol und in Kärnten ins Spiel. Obwohl die Kärntner Werke kriegstechnisch zur damaligen Zeit bereits teilweise veraltet waren, können sie als kriegsentscheidend angesehen werden, da ihre Kampfkraft von der italienischen Heeresführung bei weitem überschätzt wurde und durch deren zögerliches Vorgehen so den Österreichern die Gelegenheit gab, auch die Südwestfront zu sichern1).

Maßgeblichen Anteil leisteten an der Südostfront auch die Kärntner Freiwilligen Schützen - unterstützt durch Steirische und Salzburger Einheiten, die zu Beginn mit geschickter Mannschaftsaufteilung höhere Kampfkraft vortäuschten und unter hohen Verlusten die italienischen Angriffe abwehren konnten.
Was folgte ging in die Geschichte als Stellungskrieg im Hochgebirge ein: Der Gebirgskrieg 1915-1917, der im Oktober 1917 nach zwei Jahren Mühsal, gegenseitigen hohen Verlusten durch Kampfhandlungen, sowie Kälte und Lawinen in den Wintermonaten, mit der 12. Isonzoschlacht und dem Durchbruch bei Karfreit (dem heutigen Kobarid in Slowenien) mit Unterstützung deutscher Truppen zu Ende ging.

Trotz dieses militärischen Erfolges erschlaffte diese Offensive durch Erschöpfung, Nachschubmangel, taktische Fehlentscheidungen und nicht zuletzt durch den Eintritt der USA, die die aufgeriebene Italienische Armee wieder neu ausrüsteten und formierten.

1919 schufen die Alliierten in den Friedensverträgen die neue europäische Ordnung, die den Grundstein für den 2. Weltkrieg und den darauf folgenden Kalten Krieg legte. Konflikte, die bis zum Frühjahr 2022 überwunden schienen...
 
     
     
 
 
     
  FUSSNOTEN
1) Die teilweise Desarmierung der Werke, wie sie im Folgenden auch bei den einzelnen Festungen beschrieben wird, bedeutet nicht, dass diese Werke keinen Einfluss auf das Kriegsgeschehen hatten. Ganz im Gegenteil, wie sich im Laufe des Gebirgskrieges zeigte...
 
     
     
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