SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918
     
  7. Sonstige Stellungen  
     
     
  Je mehr ich mich mit dem Gebirgskrieg im Bereich der Karnischen Region sowie in den Julischen Alpen beschäftige, umso mehr Relikte offenbaren sich. Eine Unzahl an Kavernen, Stellungen und Laufgräben, sowohl von Österreich-Ungarn als auch von Italien angelegt, sind heute noch sichtbar. Nicht alle sind leicht auffindbar, und nicht alle auffindbaren sind leicht zu erreichen.
Jene, die auch für mich als ungeübten Bergwanderer erreichbar sind, möchte ich hier auf dieser Sammelseite nach und nach präsentieren, sofern sie sich vom Umfang her nicht eine eigene Seite verdient haben.
 
     
 

Folgende Stellungen sind bis dato hier zu finden:

 
     
       Scheinwerferstellung Grüngraben      Humcic  
       Kaverne im Isonzotal      Sella Nevea  
       Bombaschgraben      Stellungen am Sella Somdogna  
       Infanteriestellung Raccolanatal      Befestigungslinie im Dognatal  
       Stellung auf der Theresienhöhe      Kanonengalerie im Aupa-Tal  
       Kolovrat      Sperre Gugg  
       
 

 
     
  SCHEINWERFERSTELLUNG GRÜNGRABEN
26. JULI 2016
Unterhalb der vorletzten Straßenkehre der S.S. 54 vor der Batterie Predilpass [hier...] verläuft eine Forststraße am Hang Richtung Sella Nevea, die nach der bald folgenden Gabelung in einen Waldweg übergeht. Der obere Weg führt uns zum kleinen Grüngraben, wo sich am Ende des gangbaren Weges diese Scheinwerferkaverne befindet.
 
 

 

 
     
   
     
     
   
     
 

Große Eingangskaverne [3], rechts im Bild der Stützpfeiler [m], im Hintergrund der Kaverneneingang [1].

Eingangstür in den Nebenraum [4].

Die offene Scheinwerferstellung  [2], am Foto unten die betonierten Gewehrscharten [g].

Eingang von der Scheinwerferstellung [2] in die Scheinwerferkaverne [6].

 
     
     
 

 
     
 

ITALIENISCHE STELLUNG AM KOLOVRAT
12. APRIL 2017
Der Kolovrat ist ein Höhenzug der sich im Soča-Tal an der Südseite gelegen, von Kobarid bis Tolmin erstreckt. Mit Eintritt in den Ersten Weltkrieg besetzten die Italiener vielfach direkt die Grenze, während sich die Österreicher ein Stück im Hinterland positionierten, so auch hier im Bereich des Kolovrat [ weiterlesen... ]

 
     
     
 

 
     
  ITALIENISCHE KAVERNE IM ISONZOTAL
18. AUGUST 2017
Auf dem Weg zur Erkundung des Humčič steht im Straßeneinschnitt zwischen Bovec und Čezsoča der Eingang einer Italienischen Kaverne. Sie blieb als Denkmal erhalten, da dort am 24. August 1917 bei einem österr.-ung. Giftgasangriff1) zirka 400 Italiener ums Leben kamen.
 
     
 

1915-1917
IM ANDENKEN AN DIE
GEFALLENEN IN DER KAVERNE VON
BOVEZ - PLEZZO

 
     
     
 

 
     
  HUMČIČ
18. AUGUST 2017
Auch von einer fehlgeschlagenen Erkundungstour möchte ich berichten:
Schlechte Vorbereitung, Missinterpretation vorhandenen Materiales und ein aufgelassener (nicht mehr markierter) Rundweg, ließen mich die Stellungen am Hum
čič, der von den Österreichern als Todeskote bezeichnet wurde, verfehlen. Ein anstrengender Ausflug, der letztendlich nur 2 Granatsplitter und einen improvisierten Wegweiser vor die Linse brachte, sowie eine Sturzverletzung zur Folge hatte...
 
     
 

Besagter, aus alten Schaufeln zusammengebastelter Wegweiser. Könnte damals auch so ausgesehen haben...

Am Gipfel des Humčič (810m) finden wir doch noch einige Stellungsreste.

Beim Abstieg einige Splitter und Fragmente...

 
     
   
     
 

Neben der Straße im Wald versteckt, etwas, das wie ein alter Wasserbehälter aussieht.

 
 

 

 
 

 

 
 

 
     
  BOMBASCHGRABEN
21. AUGUST 2017
Ein neu markierter und begehbar gemachter Rundweg im Bombaschgraben an der italienischen Nassfeld-Passstraße - etwas oberhalb von Pontebba - erscheint mir da schon viel versprechender. Im August 2017 begingen wir nur einige restaurierte Gräben im unteren Teil des Themenweges.
 
     
 

Alte Trasse der Nassfeldstraße

 
     
   
     
 

Auf den Schautafeln gibt es auch alte Ansichten. Damals frei am Hang, ist heute alles im Wald versteckt!

 
     
 

Neben dem Schützengraben befindet sich auch eine einfache Unterstandskaverne.

 
     
  Die Erkundung des ganzen Weges mit Fotodokumentation holte ich am 3. November 2017 nach. [ weiterlesen... ]  
 

 

 
     
 

 
     
  SELLA NEVEA
24. JULI 2018
Die Provinz Udine ist sehr bemüht noch vorhandene Relikte aus dem 1. Weltkrieg wieder sichtbar und begehbar zu machen. Neben den Stellungen im Saiseratal und im Bombaschgraben, werden nun auch die Schützengräben am Sella Nevea im Bereich des Bosco del Camet wieder freigelegt. Die Fertigstellung soll im September 2018 erfolgen. Im November 2018 werde ich Nachschau halten...
 
     
 

Wie im Bombaschgraben werden auch hier Fundstücke platziert.

 
     
  Wie oben angekündigt, hielt ich am 4. November 2018 Nachschau. Ganz abgeschlossen dürfte die Restaurierung noch nicht sein, denn es fehlen z.B. Schautafeln und Erklärungen, sodass ich hier im Nachfolgenden selbst nur Mutmaßungen anstellen kann. Zumindest liegt kein Baustellengerümpel herum! [ zum Rundgang... ]  
     
     
 

 
     
  ITALIENISCHE STELLUNG IM RACCOLANATAL
24. JULI 2018
Vom Neveapass kommend, etwa zwei Kilometer vor Chiusaforte, befinden sich eine Infanteriestellung und zwei Kavernen, die zusammen eine Art Talsperre bilden. Bei der Brücke über den Torrente Raccolana kann man das Auto leider nicht parken, man muss entweder davor oder danach einen Platz suchen und ein Stück zu Fuß zur Brücke gehen, von wo ein schmaler steiler Pfad in einigen Serpentinen zur Stellung führt.
 
     
 

Das Verdeck der MG-Nestes kann man heute als Aussichtsplattform nutzen, von wo man einen guten Blick auf die im gegenüber im Fels befindlichen Kavernen hat (Foto unten):

Schön sind unter den Schießscharten die Ablagefächer für Munition zu erkennen!

In der Maschinengewehrstellung ist nur Platz für ein MG...

 
     
   
     
 

 
     
     
 

 
     
  SELLA SOMDOGNA
Am Talschluss des Saiseratales führt eine Militärstraße aus der Zwischenkriegszeit auf den Sella Somdogna. Dort befand sich die alte Reichsgrenze zwischen der Habsburgermonachie und dem Königreich Italien. Der Sattel war im Ersten Weltkrieg von den Italienern besetzt und hart umkämpft. Siehe auch meinen Beitrag zum Saiseratal.
In der Nähe der alten Italienischen Stellungen befinden sich zwei MG-Kuppeln, die aus der Zeit des Mussolinischen Alpenwalles stammen,
 
     
 

Italienische Stellungsreste, Erster Weltkrieg

 
     
 

 
     
 

Der Graben ist schon fast verschwunden.

MG-Kuppel

 
     
 

Die Elektroinstallation zeigt, dass diese Stellungen auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg unterhalten wurden.

Die Außenseiten der Schießscharten sind abgedeckt.

In einiger Entfernung finden wir eine weitere MG-Stellung...

Hier kann man einen Blick auf die Schießscharte werfen.

 
     
     
 

 
     
 

STELLUNG THERESIENHÖHE
Eine zumindest für mich unbekannte Stellung entdeckte ich auf der so genannten Theresienhöhe zwischen Plöckenpass und Valentinalm. Direkt auf der Theresienhöhe befinden sich gemauerte Gräben, etwas unterhalb südöstlich befinden sich die Überreste einer offenbar größer ausgebauten Stellung.

 
     
 

Foto oben: Frontseitige Mauern der Gräben auf der Theresienhöhe.
Foto unten: vorgelagerter Posten der unteren Stellung

 
     
 

Weitere Fotos und Beschreibungen gibt es [ hier... ]

 
     
     
 

 
 

 

 
  BEFESTIGUNGSLINIE IM DOGNATAL
5. SEPTEMBER 2023
Hier befanden sich mehrere italienische Stellungen. Herausragend ist die Befestigung im oberen Abschnitt des Tales, die Linea Fortificata dei Pians. Eine umfangreiche Fotodokumentation
gibt es  [ hier... ]
 
     
   
     
     
 

 
     
  KANONENGALERIE CUESTE MOZE
22. JULI 2024
Im Friauler Aupa-Tal oberhalb des kleinen Ortes Saps befindet sich diese Italienische Artilleriestellung.
Die Fotos vom Besuch sehen Sie [ hier... ]
 
     
   
     
     
 

 
     
  GUGGSTELLUNG
4. JUNI 2024
In der einschlägigen Literatur, z.B. bei Hubert Fankhauser2), wird bei Gugg - dem heute italienischen Cucco - eine Talsperre mit Artilleriekavernen beschrieben. Bereits vor einigen Jahren versuchte ich erfolglos diese Kavernen ausfindig zu machen. Durch Zufall, anlässlich der Begehung der alten Pontebbana-Bahntrasse, entdecke ich zwei Kavernen, die möglicher Weise zu dieser Stellung gehörten. Die Fotos sind nicht besonders spektakulär, aber mehr wird hier vermutlich nicht zu finden sein...
 
     
   
     
 

Südliche Kaverne

 
     
   
     
 

 
     
 

Nördliche Kaverne. Leider über solche „Löcher“ eine magische Anziehungskraft auf Müll-Deponeure aus...

 
     
     
 

 
     
  WIRD FORTGESETZT...  
     
 
 
     
  FUSSNOTEN
1) Giftgas galt im Ersten Weltkrieg als moderne Waffe und wurden von allen Krieg führenen Parteien eingesetzt. Aufgrund der Gräuel, die durch den Einsatz verursacht wurden, verbot man Giftgas 1925 im Genfer Protokoll. (Quelle: Wikipedia)
2) Hubert Fankhauser: Österreichs Thermophylen - ISBN 3-901208-40-2, Verlagsbuchhandlung Stöhr, Wien
 
     
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