SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  1809
     
  Lienzer Klause  
     
  Das Jahr 1809 ist nicht nur im Zusammenhang mit den Talsperren in Malborgeth und am Predil von Bedeutung, als Napoleonische Truppen nach Österreich vordrangen. Auch an anderer Stelle befindet sich eine Festung, heute noch auf österreichischem Boden, die im Jahr 1809 Französischen Truppen Widerstand entgegen setzte, die Lienzer Klause.  
     
   
     
  Etwa 4 km südwestlich von Lienz an der engsten Stelle des Pustertales gelegen, stand schon im Mittelalter eine Talsperre. Erstmals 1241 urkundlich erwähnt, diente die Lienzer Klause hauptsächlich als Zollstation (später auch als Gerichtssitz) durch die die alte Pustertalstraße führte.
Anlässlich der anhaltenden osmanischen Bedrohung wurde sie 1660-1665 zu einer gemäß damaligen Stand hochmodernen Festung mit nach Osten zeigenden Hornwerken ausgebaut.
Bis zu ihrer Auflassung im Jahre 1782 war sie jedoch nie in ernste Kampfhandlungen oder Belagerungen verwickelt.

Erst 1809 erlangte sie Bedeutung, als der Tiroler Landsturm die ehemalige Festung gegen die aus Kärnten vorrückenden Franzosen unter General Ruska verteidigte. Auch hier zeigte sich, wie in Malborgeth und am Predilpass, dass strategisch platzierte Festungen einem vielfach überlegenen Heer erfolgreich Widerstand leisten konnten. Die Lienzer Klause wurde nicht eingenommen und die Angreifer zogen sich zurück.
 
     
  FOTOS
Die bei den jeweiligen Bildbeschreibungen in eckigen Klammern angeführten Ziffern entsprechen der Position auf der weiter unten zu sehenden Lageskizze. Alle Fotos dieser Seite wurden am 1. April 2013 aufgenommen.
 
     
 

Nördliches Hornwerk [2] mit Graben [3]

Östliches Torhaus [1], Bild unten rechts: Innenansicht

Blockhaus [10]

Innenseite des westlichen Torgebäudes [7] und Fürstengebäudes [9], im Vordergrund rechts die innere Sperrmauer des Zwingers [8]

Außenansicht des westlichen Torgebäudes [7] mit Rest der talseitigen Sperrmauer [8b]

oben: Wehrgang um den Pulverturm [12], unten links: Pulverturm von der offenen Stellung [13] gesehen

Das Denkmal [4] bei der Lienzer Klause trägt folgende Inschrift:

Am 8. August 1809 wurde die LIENZER
KLAUSE von den TIROLER Landstürmern unter
den Schützenkommandanten ANTON STEGER,
GEORG HAUGER, ADAM WEBER, JOSEF ACHAMER
u. MARKUS HIBLER heldenmutig gegen
eine zwanzigfache Übermacht von FRANZOSEN
u. ITALIENER verteidigt u. der französische
GENERAL RUSKA, welcher gerade 10 DÖRFER
um LIENZ niederbrennen liess, zum Abzuge
von LIENZ dadurch gezwungen.

Die 1893 errichtete Kapelle [5] ist die älteste Lourdeskapelle in Osttirol

 
     
     
  LAGESKIZZE


1 ...... Östliches Torhaus
2 ...... Hornwerk
3 ...... Graben
4 ...... Denkmal 1809
5 ...... Kapelle
6 ...... Häuser
6a .... Wirtschaftsgebäude
7 ...... Westliches Torgebäude
8 ...... Zwinger
8a .... Sperrmauern
8b .... talseitige Sperrmauern (abgetragen)
9 ...... Fürstengebäude
10 .... Blockhaus
11 .... oberes Blockhaus (Wachturm)
12 .... Pulverturm mit Wehrgang
13 .... offene Stellung
14 .... Fußweg zum Pulverturm
15 .... Alte Pustertaler Poststraße

 
     
     
  HISTORISCHE ANSICHTEN  
     
 

1688, "Reparatur an der Lienzer Klause"; aquarellierte Federzeichnung, Johann Martin Gumpp d.Ä. oder Gallus Apeller. Der Bestandsplan nach dem Umbau der Lienzer Klause zeigt die Anlage weitestgehend im heutigen Bestand.
Foto und Text: Schautafel im Zwinger [8]

1855, "Lienzer Klause nördlich"; Bleistiftzeichnung, Welf von Isser.
Die Ansicht von Osten zeigt die Lienzer Klause mit einem sternförmig verlaufenden Mauerzug und dem Torhaus.
Foto und Text: Schautafel im Zwinger [8]

 
   
     
 

 

     
   
     
  Alle Rechte an den Fotografien vorbehalten | www.novaczek.at © 2006-2013