SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK | |||
Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918 | |||
Nassfeld | |||
Das Nassfeld ist heute ein über die Grenzen Österreichs bekanntes Wander-, Freizeit- und Wintersportgebiet im Kärntner Bezirk Hermagor. Aber auch im 1. Weltkrieg hatte das Nassfeld Bedeutung als Sammel- und Versorgungsplatz. Zu diesem Zweck wurde im Jahr 1915 die Nassfeld-Passstraße gebaut, die sich auf heute Italienischer Seite in den Bombaschgraben nach Pontebba fortsetzt. Die Trasse weicht nur im oberen Bereich von der heutigen Straße ab. | |||
1.1
NASSFELDSTRASSE Entlang der Straße finden wir einige Gedenksteine, die an den Bau erinnern: |
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NASSFELD-STRASSE Gedenkstein an die Erbauung der Nassfeld-Straße im Jahr 1915 zwischen der 1. und 2. Kehre (10. August 2013). Gedenkstein für Kaiser Franz Josef I. oberhalb der 3. Kehre der Nassfeld-Straße (10. August 2013)
Pionier-Gedenkstein im Kilometer 10,5 der Nassfeld-Passstraße (unterhalb der Sesselliftstation zum Gartnerkofel, 16. August 2013) |
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Die alte Straße zweigt beim heutigen Sessellift zum Gartnerkofel ab und führt als Forstweg am linken Hang gelegen zur Nassfeldkapelle. Hier sehen wir am Bild oben noch alte Trockenstützmauern. In diesem Bereich finden wir auch alte Begrenzungssteine (Foto rechts und unten). |
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Hier erreichen wir das ehemalige Lager. Vom Lazarett sich noch rudimentär die Fundamente zu erkennen (Foto unten). Weiter die Straße nach rechts folgend, erreichen wir den unten beschriebenen Gedenkstein. |
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1.2
GEDENKSTEIN Foto links: August 2011
ERBAUT |
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Das selbe Denkmal, mittlerweile restauriert im August 2017
Vor der Nassfeldkapelle führt die Straße sanft zum See, und fällt kurz danach in den Bombaschgraben hinab. |
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1.3
NASSFELDKAPELLE Die Grenze zwischen Österreich und Italien - gemäß dem Vertrag von St. Germain - wäre genau durch die Kapelle gegangen. Italien hätte so die Hälfte der Erhaltungskosten zu tragen gehabt. Nachdem Italien der Meinung war, ohnehin genug Kirchen erhalten zu müssen, wurde die Nassfeldkapelle zur Gänze Österreich zugesprochen...
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Gedächtniskapelle im Winter (Februar 2013) |
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1.4
STELLUNGEN Obwohl das Nassfeld keine ausgebaute Stellung im eigentlichen Sinn war, finden wir dennoch zumindest zwei Interessante Plätze: |
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Vorerst unbekanntes
Fundstück (oberhalb Parkplatz 5), die Tafel am Baum links gibt leider keine Auskunft mehr (10. August 2013). Ergänzung 2015: Bei Hubert Fankhauser gibt es ein Foto eines 24cm-Mörsers am Nassfeld [G]. Das Foto obern zeigt diesen charakteristischen Knick im Fundament. Ich gehe daher davon aus, dass wir hier diese Geschütz-Plattform vor uns haben...
UPDATE 2022 |
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Neben der Nassfeldkapelle ist noch der Platz zu sehen, auf dem ein 30.5cm Mörser namens „Gretel“ stand. |
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Als interessantes Fundstück ist auch der Grenzstein zu erwähnen, der im Dritten Reich die Grenze mit D markierte und nach 1945 wieder zu einem Ö umgemeißelt wurde: | |||
Ein ähnlicher Grenzstein steht auch an der Nassfeldstraße.
Weiter oben Richtung Madritsche stehen weitere Grenzsteine. Hier war man sehr sorgfältig bei der Markierung der Grenze. Der am Foto oben steht in der Nähe des Beschneiungsteiches, von wo man auch einen schönen Blick auf den Gartnerkofel hat (12. Nov. 2022):.
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Im Sommer 2022 entdeckte ich
dass zum historischen Rundweg einige Informationstafeln im öffentlichen Raum aufgestellt wurden.
Dort sind u.a. die beiden Historischen Fotos abgebildet: 15. August 2022 |
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Brustwehr am Nassfeld | Bau der Nassfeldstraße | ||
Italienische Seite | |||
2.1 CASERA AUERNIG Die Auernigalm auf der italienischen Seite des Nassfeldes macht heute einen ruhigen und einsamen Eindruck. Eine betonierte Plattform lässt uns vermuten, dass es sich hier ebenfalls um ein Relikt des Gebirgskrieges handelt... |
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Blick auf die Almhütten der C.ra Auernig. Im Hintergrund der Rosskofel, links daneben der Pridolasattel.
Wunderschöner Ausblick von der Auernigalm nach Südosten in den Bombaschgraben mit dem Monte Brizzia in der Bildmitte und dem Montasch, der höchsten Erhebung, im Hintergrund! |
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2.2
GEDENKSTEIN Etwas unterhalb der Abzweigung zur Winkelalm finden wir einen weiteren Gedenkstein, dessen Inschriftentafel leider entfernt wurde (3. November 2017). |
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Unmittelbar
daneben befindet sich ein Markierungsstein, |
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UPDATE 2019 Bei diesem Denkmal musste ich am 10. Juni 2019 mit Freude feststellen, dass hier im positiven Sinne Hand angelegt wurde. Die Gedenktafel wurde anhand historischer Fotos, die auf einer Schautafel neben dem Denkmal zu sehen sind, wieder Vorbild gerecht angebracht! |
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Lost Place I | |||
2.3.1 ALTE NASSFELDSTRASSE Auf österreichischer Seite ist die Nassfeldstraße für den modernen Tourismus ausgebaut. Nur im oberen Teil weicht die Straße von der ursprünglichen Trassierung ab. Auf italienischer Seite wurde ungefähr auf halber Strecke die Straßenführung vor einigen Jahren ebenfalls geändert. Die alte Straße ist nun verwaist, fast ein Lost Place, aber noch gut begehbar (10. Juni 2019): |
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Lost Place II | |||
2.3.2 „NEUE“ NASSFELDSTRASSE |
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Rampe zum südlichen Tunnelportal
Der Zugang ist schon stark verwuchert. In ein, zwei Jahren wird man schon eine Machete brauchen, um durchs Dickicht zu kommen...
Vielleicht war Wasser - wie
sooft - Ursache für die Einstellung der Bauarbeiten. |
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2.4 LAUFGRÄBEN |
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Fundstück | |||
Der starke Windwurf der letzten Zeit brachte für mich ein weiteres Objekt zum Vorschein, das mir bis jetzt entgangen war. Unterhalb der Passhöhe auf italienischer Seite, wo die Straße nach einer Kurve eine Senke im Gelände überquert, entdeckte ich am Waldrand folgendes Gebäude (Fotos vom 10. Juni 2019): | |||
2.5 DEFENSIONSKASERNE Offenbar aus dem 1. Weltkrieg (daraus schließe ich aufgrund der Bauweise), danach weiterhin vom italienischen Militär verwendet (Fahnenmaste). Irgendwann privat als Restaurant genutzt. Jetzt verlassen... Wenn jemand bessere Informationen dazu hat, bitte melden!
UPDATE 2024 |
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Die verfallene Veranda, die von der Einrichtung her auf ein Restaurant schließen lässt... Geschütz oder MG-Stellung Auf dem oberen Verdeck. Auch hier befinden sich Öffnungen, vermutlich vormals Schießscharten. |
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Der MG-Koffer.
Fotos unten: |
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2.6 EHEMALIGE ITALIENISCHE
KASERNE Italien befestigte seine neue Nordgrenze nach dem ersten Weltkrieg. Ob aus Angst, Österreich wolle die verlorenen Gebiete zurückerobern, ob aus Angst vor dem Dritten Reich oder danach aus Angst vor einem Einmarsch des Warschauer Paktes. Wer weiß... Nach Ende des Kalten Krieges gab auch Italien eine Vielzahl seiner Verteidigungseinrichtungen auf. So ist auch die kleine italienische Kaserne im Bombaschgraben nun verlassen. (Fotos: 9. August 2021) |
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Am Gelände befindet sich ein kleiner Bunker,
vielleicht für leichte Munition. Heute liegt noch Holz darin.
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LITERATURNACHWEIS Österreichische Seite: Broschüre Tourismusinfo Nassfeld. Texte (auszugsweise) von Dr. Hermann Verderber und Leopold Salcher.
FOTOS |
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