SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK | |||
Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918 | |||
KGL Frauenkirchen | |||
DAS LAGER DER LAGERFRIEDHOF ERINNERUNGEN | |||
ÜBERBLICK Neben den bereits von mir besuchten Kriegsgefangenlagern (Sigmundsherberg und Sopronnyek), befand sich im Ersten Weltkrieg ein weiteres im deutsch-westungarischen Boldogassony, dem heutigen Frauenkirchen. Neben den Kriegsgefangenen befand sich hier auch eine Internierungsabteilung. Das hauptsächlich für russische und serbische Kriegsgefangene unter Zeitdruck errichtete Lager, wurde bereits im Winter 1914/1915 von einer verheerenden Flecktyphus-Epidemie heimgesucht, an der bis April 1915 etwa 3690 Erkrankte starben. Auf dem neben dem Lager eingerichteten Friedhof fanden schließlich bis 1918 zirka 6000 Verstorbene ihre letzte Ruhestätte. |
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LEGENDE a) ... Bahnhof b) ... Stationskommando und Offizierskasino c) ... Wachbataillon d) ... Internierungsgruppe e) ... Ort mit Friedhof, Basilika und Franziskanerkloster f) ... Lagerfriedhof g) ... Lage des heutigen Rübenplatzes h) ... „Lagerhof“ |
1) ... Italienische Kapelle 2) ... Serbenkreuz 3) ... Weg zum Bahnhof |
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Im Jahr 1916 erreichte das Lager
einen Insassenstand von ungefähr 30.000 Gefangenen. Wie bei anderen
Kriegsgefangenlagern wurden auch hier die Soldaten und Internierten zu
Arbeitseinsätzen herangezogen, z.B. als Helfer für die Landwirtschaft. Das Lager Boldogassony war, ebenso wie die anderen KGL, mit umfangreicher Infrastruktur, wie Werkstätten, Postamt, Spitalsbaracken, Strom- und Wasserversorgung, etc. ausgestattet. Das k.u. XIV. Landsturm-Wachbataillon umfasste eine Stärke zwischen 300 und 1200 Mann. |
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Foto links: Das Lager vom
Bahnhof aus gesehen. Umzäunung, Wachmänner bei der Ausübung ihres Dienstes
und der kleine Wachunterstand verdeutlichen die Bewachung des Lagers. |
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Mit Kriegsende befanden sich
4034 Gefangene im Lager und 25900 außerhalb im Arbeiteinsatz.
1919 wurde das Lager aufgelassen. Heute erinnern nur mehr der Friedhof sowie die Straßennamen „Lagerhof“ und „Lagergasse“ daran.2) |
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In den Gässchen mit dem Namen Lagerhof. Ob es damals hier so ähnlich ausgesehen hat? |
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DER LAGERFRIEDHOF |
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Foto oben:
Der neue Eingang zum Kriegsgefangenenfriedhof. Foto rechts:
Der Weg von der Podersdorfer Straße zum Friedhof |
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Foto oben: Das steinerne
„Serbenkreuz“.
Das
seitliche Tor mit dem noch immer vorhandenen Weg zum Bahnhof.
Das 1954
errichtete „Jugoslawische Denkmal“ steht in der Mitte des ehemaligen Weges
mit der Pappelallee.
Die Kapelle
auf dem Lagerfriedhof wurde von italienischen Kriegsgefangenen errichtet.
Wo heute das junge Essigbäumchen sprießt, lagen zum Serbenkreuz hin die Schachtgräber der Flecktyphusopfer.
Hier beim Serbenkreuz, mit Blickrichtung Seiteneingang, befanden sich Einzelgräber.
Blick
außerhalb des Friedhofes über das Gebiet des ehemaligen Lagers. Links der
Weg zum Bahnhof den wir am Foto unten sehen.
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ERINNERUNGEN Im September 2018 erreichte mich ein Mail von Davide Soresini. Er fand heraus, dass ein Großvater im 1. Weltkrieg im Kriegsgefangenenlager Frauenkirchen gestorben ist. Davide ersuchte mich die Lage des Grabes herauszufinden, was trotz Nachfrage beim Österr. Schwarzen Kreuz (das mir freundlicher Weise auch einen alten Friedhofsplan zusandte), leider nicht mehr eindeutig möglich war. Er schickte mir auch ein Foto seines Großvaters sowie einen Scan des damaligen Sterbeattestes, mit der Erlaubnis, dass ich dieses auf meiner Homepage veröffentlichen darf. Mich berührt es immer, wenn ich mit meiner Homepage auch auf persönliche Erinnerungen stoße. Geschichte wird so plötzlich sehr konkret. Es gibt den nüchternen Beschreibungen des Krieges ein menschliches Gesicht, zeigt uns das Leid der damals Beteiligten... GIUSEPPE CANUTI |
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IN REMEMBRANCE In April 2019 I've got a Mail from Davide Soresini. He wrote, that his grandfather died in the camp of Frauenkirchen and was buried on this cemetery. He asked to tell him, if it is possible to locate the grave. I was sorry, that it was not, although the Austrian Black Cross (they care about military cemeteries) sent an old map of it. Davide also mailed a picture of his grandfather and the file of his death. He agreed to publish it on my website. I am always deeply moved, if it is possible to reach personal memories with my private website. History suddenly becomes concrete. The simple description of the war gets a human touch, shows us the suffering of the soldiers... |
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FUSSNOTEN |
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