SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918
     
  Italienische Panzerwerke
BAUART ROCCHI
     
     
  EINLEITUNG
Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten die Italiener in Friaul noch eine Reihe an Verteidigungswerken gegen Österreich-Ungarn. Diese gehen auf das Planungskonzept des Generalmajors der Genietruppen Enrico Rocchi zurück. Die nach einem standardisierten Konzept in den Jahren 1909-1910 errichteten Werke bezeichnet man als Rocchi-Werke der 2. Generation. Sie sind in drei Ebenen ausgeführt mit den Panzertürmen als 3. Ebene. Sie wurden in Festungsbereich mittlerer Tagliamento errichtet. Zu ihnen zählen u.a.: Col Roncone, Fagagna, Santa Margherita sowie das Forte Monte Bernadia-Lonza.
Das etwas später errichtete Werk Beano ist ebenerdig mit sechs Panzertürmen als 2. Etage errichtet und befindet sich im Festungsbereich unterer Tagliamento. Ergänzt wurden die Werke durch dazwischengelagerte offene Batterien, z.B. in Sedegliano.

Die Werke wurden aus Beton ohne Eisenarmierung gebaut, somit zum Zeitpunkt ihrer Errichtung bereits konstruktiv veraltet und hätten Artillerieangriffen kaum standgehalten. Auch weil sie an der Kehlseite relativ hoch aufgezogen waren und ein gutes Ziel für die feindliche Artillerie abgegeben hätten. Sie waren jedoch trotz des Durchbruches bei Karfreit 1917 in keine nennenswerten Kampfhandlungen verwickelt.

 
     
  FOTOBESUCH
Der Besuch der Werke Col Roncone und Fagagna ist in Planung.
 
     
  Forte Col Roncone  
     
  Text in Arbeit Das Fort ist restauriert und von außen zu besichtigen. Ausrichtung des Werkes gegen Südwest.  
     
   
     
 

Seite in Arbeit!

Fotodokumentation in Planung

 
     
 

Weitere Panzerwerke

FORTE DEL MONTE BERNADIA-LONZA
Von Tarcento ist das Fort über die Beschilderung Sedilis - Monte Bernadia erreichbar. Die Straße ist asphaltiert, aber schmal mit wenigen  Ausweichen,

Die Ausrichtung des Werkes zur Verteidigung zeigt Richtung Ostsüdost, möglicherweise wurde hier zur Zeit der Erbauung schon ein zukünftiges Kampfgebiet rund um den Isonzo angenommen. Die gleiche Ausrichtung finden wir auch bei der

 
     
 

BATTERIA POCIVALO
Diese liegt etwa einen Kilometer südöstlich des Forts Bernadia und ist mit einer kurzen Fußwanderung durch den Wald leicht erreichbar.

Die Batterie ist ein so genanntes Geschütz-Emplacement, d.h. das Verdeck ist eben betoniert und zur Aufstellung von Kanonen vorgesehen.

Eine Schautafel am Vorplatz gibt uns folgende kurze Informationen:
"Stellung für offene Batterie von vier 75mm-Geschützen. Die Betonkasematte ist etwa zwanzig Meter lang mit Fächern für die Munitionsaufbewahrung im Inneren."

 
     
     
 

FAGAGNA
Text in Arbeit Das Werk ist verwildert, von außen teilweise besuchbar.

 
     
     
  SANTA MARGHERITA
Das Werk ist in guten Erhaltungszustand und ist derzeit ein Restaurant und wird für Veranstaltungen genützt.
 
 

 

 
     
  FORTE BEANO
Das Panzerwerk Beano im Festungsbereich unterer Tagliamento ist im Gegensatz zu den anderen Rocchi-Werken einstöckig angelegt, um weniger dem feindlichen Beschuss ausgesetzt zu sein. Es ist von einem - ursprünglich gefüllten - Wassergraben umgeben. Die Holzbrücke zum Werkeingang weist noch die Originalverankerungen auf. Im Inneren des Forts befindet sich der Länge nach der breite Batteriegang, der den Zugang zu allen Räumen ermöglicht (Munitionsmagazinen, Unterkünften, etc.) sowie den Stiegenaufgängen, die zu den Geschützbrunnen mit den Panzerkuppeln führen. Über das Fort ist eine Art Faradayscher Käfig als Blitzschutz installiert.
Fort Beano war bereits zu Kriegsbeginn 1915 desarmiert und ist schließlich im Oktober 1917 verlassen worden, ohne dass dort jemals Kampfhandlungen stattgefunden hatten.

Quelle (auszugsweise):  www.ciaoin.com
 
     
   
     
  Das Forte Beano ist baugleich mit den Werken Pertegada (nicht mehr vorhanden) und Precenicco.

     
     
  OFFENE BATTERIE SEDEGLIANO
Zur Zeit der Errichtung der Rocchi-Werke wurden auch flankierende Batterien gebaut, die als offene Geschützplattformen ausgeführt waren. Eine in Anlehnung an das Konstruktionsprinzip der Werke U-förmige Batterie ist jene bei Sedegliano im Festungsbereich unterer Tagliamento. Auf der Plattform fanden vier Marinekanonen 152/40mm Platz, die mit dem Betonfundament verschraubt wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stellung noch als Teil des NATO-Verteidigungskonzeptes gegen den Warschauer Pakt verwendet.

 

     
   
     
  Die Batterie Sedegliano ist baugleich u.a. mit der nur mehr ruinös vorhanden Batterie San Martino.

     
 

WERKPORTAL
Einige Standorte sind heute nur schwer zu finden. Von der ehemaligen Batterie Pertegada z.B. steht heute am Straßenrand nur mehr eine Säule, die vom Portal der Einzäunung stammt.
Die Zufahrtstore dieser Werke und Artilleriestellungen hatten fast alle den gleichen Stil, wie ich es in der unten stehenden Skizze darzustellen versucht habe. Ein Hinweis, der den Weg weist, oder anzeigt, dass wir hier möglicherweise richtig sind...

 
     
 

LAGESKIZZE
Die Standorte der Festungen und Batterien (nicht vollzählig) zu Kriegseintritt Italiens sind in der hier oben zu sehenden Planskizze eingezeichnet.

MONTE RAGOGNA
Die Stellungen am 512m hohen Monte Ragogna sind durch einen Themenweg erschlossen. Neben Resten von Laufgräben und Maschinengewehrposten sind vor allem drei Artilleriestellungen interessant: Ragogna Basso, Ragogna Alta mit dem Forte del Cavallino sowie einer weiteren unbefestigten Artilleriestellung.

 
     
     
  FESTUNGSBEREICH OBERER TAGLIAMENTO
Hier wurden die Mündungen der Täler von Fella und Tagliamento befestigt. Die Zone umfasste die Forts von Chiusaforte, Monte Festa, Osoppo und Monte Ercole sowie nahe gelegene Hilfsbatterien. Siehe vorangegangene Seite...
 
     
 

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  PERSÖNLICHE ANMERKUNG
Ich verhalte mich auf meinen Seiten zu den Festungsstudien weitgehend neutral und versuche sachlich zu dokumentieren. Sosehr mich diese alte Militärarchitektur interessiert, muss ich auch anmerken, wie viele Ressourcen für den Bau dieser Festungen, für im Grunde genommen Nichts und wieder Nichts, verbraucht wurden. Das große Werk Beano, dessen Skizze - wie die anderen hier - ich mit Begeisterung gezeichnet habe, war völlig sinnlos. Eine Vielzahl an Panzerkuppeln, Munitionsmagazinen, dazu Mannschaftskasematten und Nebenräume. Zum töten bestimmt (wenn auch nie dafür verwendet), veraltet und daher nutzlos...
Mein Resümee zum Ersten Weltkrieg und zum Krieg im Allgemeinen: Lauter Verrückte!
 
     
     
 
 
     
 

LITERATUR UND QUELLNACHWEIS
Mag. Ulrike Weiss
Die permanenten italienischen Befestigungsanlagen der Zonen Carnia; Friaul Nord und Friaul Süd 1896-1911,
Vehling Verlag GmbH, ISBN 978-3-8533-325-9

Internet: www.fortificazioni.net

 
     
 

 

 
     
     
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