SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK |
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LOST PLACE Pontebbana |
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Zu Beginn dieser Seite möchte ich den Lost Place ex Stazione Tarvisio Centrale zeigen. Fotos anderer Teile der aufgelassenen Bahnstrecke gibt es in loser Reihenfolge weiter unten... |
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TARVISIO
CENTRALE Ich habe es getan! Bisher habe ich um den Bildbearbeitungstrend HDR, kurz High Dynamic Range [sprich auf denglisch: hai deinämick rehnsch], immer einen Bogen gemacht. Da Lost-Place-Fotos oft in dieser Art und Weise präsentiert werden, habe ich es nun auch einmal versucht... Und zwar anlässlich meiner Fotoerkundung des aufgelassenen Bahnhofes. |
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Blick von der Staatsstraße S.S.13 im Sommer 2012 auf den von den Gleisen befreiten Bahnhof |
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HISTORISCHES 1870 erreichte die Strecke der Kronprinz-Rudolf-Bahn (KRB) von Laibach kommend den Ort Tarvis. Der Bahnhof befand sich etwa im südwestlichen Bereich des heutigen neuen Grenzbahnhofes Tarvisio Boscoverde. Von diesem alten Bahnhof ist nichts mehr vorhanden. 1873 wurde auch von Villach die Strecke der KRB bis Tarvis fertig gestellt. Der alte Bahnhof bekam den Namen Alt Tarvis (Tarvisio Vecchia). 1879 erfolgte von Udine durchs Eisental und Kanaltal der Lückenschluss bis Tarvis. Die neue Haltestelle im Ort erhielt den Namen Stadt Tarvis (später Tarvisio Cittá). Der damalige Grenzbahnhof zwischen Italien und Österreich-Ungarn befand sich in Pontebba. Nach dem ersten Weltkrieg und der neuen Grenzziehung zugunsten Italiens entwickelte sich der Tarviser Bahnhof zum internationalen Grenzbahnhof. Den Namen Tarvisio Centrale erhielt er 1923. Das Bahnhofgebäude wurde in den Sechzigerjahren neu errichtet und 1969 fertig gestellt. Tarvisio C.le wurde am 26. November 2000 stillgelegt und nach dem Entfernen der Gleise und Eisenbahnsicherungsanlagen seinem Schicksal überlassen. Auf der alten Trasse der Pontebbana, wie die Strecke auf Italienisch genannt wird, verläuft heute - dem Zeitgeist entsprechend - ein Radweg. |
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FOTOBESUCH 27. APRIL 2022 |
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Von der Haltestelle Tarvisio Cittá erreichen wir Richtung Österreich gehend das Wärterhaus im Streckenkilometer 92+615, wo auch das Einfahrsignal des Bahnhofes Tarvisio Centrale für aus Richtung Udine kommende Züge stand.
Die Fußgängerbrücke über die man vom Bahnhof den Ort Tarvis über einen Fußweg erreichen kann. Wie oft sind wir in den Achtzigerjahren über diese Brücke zum Tarviser Markt gegangen...
Ende des Mittelbahnsteiges am südlichen Bahnhofkopf
Der Hausbahnsteig...
... die Diensträume sind alle mehr oder weniger devastiert!
Ehemaliger Zeitungskiosk...
... und die Kassenhalle.
zurückgelassene Papiere
Dienstbahnsteig. Im Hintergrund befanden sich vermutlich Werkstätten.
Unterkunft auf dem Mittelbahnsteig am nördlichen Bahnhofkopf für ÖBB-Personal. Dahinter, unmittelbar nach den Einfahrweichen aus Österreich kommend befindet sich ein Magazin und Güterabfertigungsgebäude:
Vom Aufnahmegebäude führte ein Personentunnel unter den Gleisen zur östlichen Seite, wo sich ebenfalls noch ein Bahnsteig - vermutlich für die Strecke nach Fusine - befand.
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ALTE ANSICHTEN | |||
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Tarvisio C.le, © Luigi Maurizio Iorio |
Ansicht von der gleichen Stelle wie mein Foto oben, |
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EC 30 Romulus mit ÖBB 1044 Richtung Wien Südbahnhof, |
EC 31 Romulus mit FS 652 Richtung Venezia S.L., |
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KRB Nach dem zweiten Weltkrieg fielen Teile des Weißenfelser Tales an Jugoslawien. Der Eisenbahnbetrieb von Tarvisio C.le wurde bis Fusine Laghi bis ins Jahr 1965 weiter geführt. Heute verläuft auch auf dieser Bahntrasse ein Radweg. |
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Die ehemalige Eisenbahnbrücke zwischen Tarvisio Centrale und Tarvisio Vecchio über die Slizza (Gailitz).
Blick Richtung Tarvis |
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Auf der Pontebbana | |||
CHIUSAFORTE Anlässlich meines Besuches beim Forte Col Badin entstanden die unteren Fotos: |
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Die Stelle (Bahnkilometer 53+523) in den Neunzigerjahren vom Lokführer aus gesehen. © Alessandro Manfredi |
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Fotos: 16. Juli 2012 |
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Zwischen Tarvis und Pontebba | |||
STAZIONE F.S.
VALBRUNA LUSSARI Einer der aufgelassenen Bahnhöfe im Kanaltal, direkt am Radweg gelegen, ist der Nachbarbahnhof von Camporosso Valcanale. |
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Blick auf die Neubaustrecke und den neuen Bahnhof Ugovizza Valbruna. |
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Fotos: 26. September 2022 |
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HALTESTELLE MALBORGETH UND ANSCHLIESSENDE STRECKE | |||
Bei genauerem Hinsehen ist hier noch die Architektur der Österreich-Ungarischen Staatsbahnen zu erkennen.
Wir befinden und hier im Streckenkilometer 80+067 der F.S.
Richtung Süden geht es durch die Galleria Rio Rank mit einer Länge von 340,10m |
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Die italienischen Namenstafeln für die Tunnel befinden sich immer in Fahrtrichtung von Süd nach Nord... |
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Danach erreichen wir den ehemaligen Bahnübergang im Streckenkilometer 79. Die Beschriftungen sind sehr genau, das Wärterhaus ist mit Km 79+470 angegeben... |
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... und die
betonierte Fernsprechbude (T für Telefono) |
Dies dürfte die Ortsbedienung für die Schrankenanlage des Bahnüberganges gewesen sein. |
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Anschließend führt die Galleria Rio Paluga mit einer Länge von 243.06 Metern
in Richtung Stazione di Bagni di Lusnizza.
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Danach gibt es zwei Fundstücke, die ich jetzt nicht gesondert verlinke, aber die ich schon vor einigen Jahren gesucht habe. In der einschlägigen Literatur wird von der Sperre bei Gugg aus dem Ersten Weltkrieg berichtet, wo es Artilleriekavernen gab. Nun wurde ich an der alten Bahntrasse auf zwei Kavernen aufmerksam, die ich der Gugg-Sperre zuordnen würde... | |||
Die nördliche Kaverne ist nur rudimentär erkennbar, vermüllt und somit hier keines Fotos wert. |
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Auch die
weiter südlich gelegene Kaverne ist nur mit Forschergeist erkennbar. |
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Kurz vor dem ehemaligen Bahnhof Lussnitz (Bagni di Lusnizza) finden wir noch die Reste eines Wärterhauses, das sich als weiterer Lost Place darbietet: | |||
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Fotos: Mai und Juni 2024 |
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Zwischen Pontebba und Moggio Udinese | |||
PIETRATAGLIATA | |||
Wir befinden uns hier im Streckenkilometer 65+663, im Bild die ehemalige Fahrdienstleitung. Die Bahnhöfe Pietratagliata und Dogna waren zweigleisige Betriebsausweichen auf der eingleisigen Pontebbana. |
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Am nördlichen Bahnhofkopf finden wir zwei kleine Betriebsgebäude, eine Fernsprechbude und einen Weichenposten. |
Richtung Pontebba führt die
Strecke durch eine Galerie (Galleria Art. No. 31) mit einer Länge von 137.04m |
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Hier ist nun ein kleiner Exkurs angebracht: gemäß italienischer Nomenklatur wird unterschieden zwischen Galleria (Tunnel) und Galleria Artificiale (gemeint ist hier ein „künstlicher“ Tunnel - in unserem Sprachgebrauch eine Galerie, z.B. eine Lawinengalerie). |
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EHEMALIGER BAHNÜBERGANG | |||
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Das Wärterhaus Nummer 71... | ...aus dem Jahre 1879 im Km 65+135 | ||
Richtung Süden schließt die Galeria Rio Tomba mit einer Länge von 66,20 Metern an. |
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Fotos: 16. Juli 2024 |
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DOGNA |
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Blick ins Gebäude. Der Küchenofen rechts oben im Bild scheint gut befestigt zu sein...
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Südlich des alten Bahnhofes gab es noch eine alte Trasse, die durch eine kurzen Tunnel und danach über eine Brücke führte. Tunnel und Brückenfundamente sind noch erhalten. Über die „neue“ Brücke gelangen wir zum aufgelassenen Bahnhof Dogna: | |||
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Technikgebäude oder Verschieberunterkunft... (?)
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Fotos: 19. Juli 2024 |
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Im Bereich zwischen Dogna und Chiusaforte gibt es einige interessante Brücken und Tunnel. Weitere Erkundungen der Pontebbana sind daher in Planung... | |||
STAZIONE DI MOGGIO |
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Bahnwärterhaus vor dem südlichen Portal der Galleria Ponte di Moggio e Simonetti |
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Fotos: 16. Juli 2024 |
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Zwischen Moggio Udinese und Venzone | |||
TUNNELABSCHNITT
MIT BUNKERN Auf diesen Streckenteil wurde ich durch einen hier vorhandenen Tunnelbunker aufmerksam (mehr dazu hier...). Der von Tarvis kommende Radweg endet in Moggio. Hier wurde alles gründlich abgebaut, bis auf die Tunnel, das Schotterbett und einen Blockposten... |
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Galleria Rio Barbaro (90,87m) und Datum der Errichtung 1876 |
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Galleria Grande Trincea (56,75m) |
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Streckenposten oder Blockwärter |
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Fotos: 16. August 2022 und 22. März 2023 |
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UPDATE 2024 Der Radweg von Tarvis nach Venzone ist auch auf diesem Abschnitt bereits fertig gestellt. Eine Besichtigung steht hier noch aus. |
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Wird fortgesetzt |
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HINWEIS Die alte Bahnstrecke wurde zum Radweg umgebaut und ist ganzjährig öffentlich zugänglich. Abseits des Radweges, im Besonderen für verlassene Gebäude, gilt auch der schon auf der vorangegangen Seite getätigte Hinweis: Das Betreten von Lost Places kann ggf. als Besitzstörung ausgelegt werden (obwohl die Eigentümer offensichtlich kein Interesse an ihrem Besitz mehr haben...). Zudem können durch den verwahrlosten bis verfallenen Zustand auch Gefahren ausgehen, z.B. einbrechende Böden oder Treppen, versteckte Löcher oder herab fallende Teile. Schimmel in Räumen oder Gase in Kellern und Schächten sind ebenfalls möglich. Erkundungen erfolgen daher immer auf eigenes Risiko! |
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