SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK

 
     
 

 

     
 

Militärfriedhof in Möllersdorf

 
  FUNDSTÜCKE  
     
     
  KURZBESCHREIBUNG
Auf der Suche nach den hier beschriebenen Bunkern nächst Möllersdorf fiel mir beim Studium alter Karten ein
Militär Friedhof auf.
In Möllersdorf befand sich eine
K.K.Militär Strafanstalt, in der missliebige und subversive Personen inhaftiert waren. Im Gefängnis verstorbene Häftlinge wurden auf diesem Friedhof bestattet. Das Kreuz stand früher in der Mitte des Feldes. Es wurde aber  im Jahr 2002 aus landwirtschaftlichen Gründen an die Nordwestecke versetzt und eine Gedenktafel angebracht. Rund um den Friedhof sind noch Begrenzungssteine vorhanden.

Das Hauptgebäude der ehem. Strafanstalt steht im Zentrum von Möllersdorf. Heute ist dort ein Kindergarten untergebracht. Daneben ist noch die Gefängniskirche erhalten.


LEGENDE
1) ... Militärfriedhof
2) ... Schloss Möllersdorf
3) ... Gefängniskirche
4) ... heutige Stadtrandsiedlung Traiskirchen

 
     
   
     

Begrenzungssteine an der südöstlichen Seite des Feldes mit der Aufschrift K.K. MA (Militäraerar*).
Nummer 2 (rechts oben) und Nummer 4 (unten).

*) Aerar: Militär-Ärar, beim österreichisch-ungarischen Militär wurden alle vom Staat gelieferten Ausrüstungsteile, sowie dem Staat gehörende Kasernen und Liegenschaften als ärarisch bezeichnet. (Quelle: Wikipedia)

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LUFTSCHUTZBUNKER
Die hier dokumentierten Bunker konnte ich im sommerlichen Dickicht des Auwaldes infolge Zeitmangels leider nicht finden. Ein späterer Besuch brachte Erfolg. Mehr davon weiter unten...

Allerdings entdeckte ich einen anderen Luftschutzbunker:

FOTOS
12. Juli 2020

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Nach weiteren Recherchen konnte ich auch die Kegelbunker in Möllersdorf ausmachen. Von der Haltestelle der Aspangbahn liegen sie hinter der Eisengießerei Möllersdorf. Sie dienten dem Schutz der Arbeiter bei Luftangriffen und werden auch Splitterschutzbunker genannt.
BUNKER 1
Dieser Bunker liegt frei zugänglich im Norden der Eisengießerei am Ufer des Mühlbaches und weist einen guten Erhaltungszustand auf...

Dieser Bunker weist einen gedeckten Eingang auf.

Dieser Eingang konnte ebenfalls mit Stahltüren
verschlossen werden.

Wozu diente diese Öffnung?

Zum Mühlbach gewandte Rückseite des Bunkers.

BUNKER 2
Steht auf Privatgrund und wird von Bienenstöcken bewacht...
BUNKER 3
Liegt weiter südlich im Auwald versteckt...

Der Eingang wurde dreifach mit Stahltüren gesichert,
die vorderste klappte einfach herunter.

Seitlich befinden sich Beobachtungsschlitze

Blick ins Innere... Nicht sehr einladend...

FOTOS
7. August 2020

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SPLITTERSCHUTZBUNKER
In einem kleinen Auwald, östlich an der Schwechat und von der Münchendorfer Straße begrenzt, fand ich die im oben erwähnten Link beschriebenen Luftschutz- bzw. Splitterschutzbunker. Sie dienten wie die oben dokumentierten Kegelbunker als Unterschlupf für die Arbeiter aus der in der Nähe gelegenen Eisengießerei. Von der Ansicht her nicht sonderlich spektakulär, erinnern sie im Verborgenen doch an die grauenvollen Tage des 2. Weltkrieges im Raum Wien.

FOTOS
26. April 2021

 

 

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SCHUTZBUNKER BEI TRIBUSWINKEL
UPDATE 2025

Wie sooft beim Kartenstudium entdeckte ich fünf eingezeichnete Bunker südöstlich des Ortes Tribuswinkel. Ein weiterer Bunker ist nun auch im Stadtpark von Traiskirchen eingezeichnet1).
Von der Örtlichkeit her, passen die Bunker auf diese Seite. Über Zeitpunkt der Errichtung kann ich nur spekulieren, vermutlich w.o. Zweiter Weltkrieg. Anders als bei Möllersdorf gab es dort in der Nähe aber keine größere Industrie und auch der Ort ist bezüglich einer Flucht zu Fuß doch etwas weiter entfernt2).
Ähnlichkeiten gibt es aber bei der Umgebung: auch diese Bunker liegen in einem damals wie heute existierenden Auwald, sind also aus der Luft nicht erkennbar!

KURZBESCHREIBUNG
Im besagten Auwald befinden sich fünf Bunker gleicher Bauart. Dazwischen finden wir kleinere und größere Schächte (c und d), die vermutlich folgende Funktion hatten:

LEGENDE
a) ... Beidseitige Eingänge, vermutlich mit Holztreppe
b) ... Korridore
c) ... Lüftungsschacht3)
d) ... Notausstieg3)


FOTOERKUNDUNG
2. August 2025

Zu Beginn der Erkundung fallen zuerst die in den Untergrund führenden Schächte auf...

... erst danach entdeckt man die teils überwucherten Eingänge:

Der feucht-erdige Untergrund und der Umstand, dass man hier nur kriechend hinein kommt, lässt mich auf eine tiefere Nachschau verzichten.

Ein weiterer Eingang

Im Unterholz erst erkennbar, wenn man davor steht!


Die Wände sind nur grob ausbetoniert, in den Bunker führten vermutlich hölzerne Treppen.
 

In der oberen Bildmitte ist der Lüftungsschacht (am Foto unten) zu erkennen...

... und hier der zu diesem Bunker gehörende Notausstieg:

BUNKER IM STADTPARK VON TRAISKIRCHEN
Im Anschluss nahm ich noch diesen Bunker in Augenschein, der sich aber verschlossen und unauffällig darbietet:


  FUSSNOTEN  
  1) siehe OpenStreetMap
2) Wenn jemand Informationen zu diesen Schutzbunkern hat, bitte melden.
3) Die Bezeichnungen Lüftungsschacht und Notausstieg beruhen auf meiner persönlichen Einschätzung.
 
     
     
 
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