SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
 

 

 
  Festungsbauten der Monarchie 1809-1918  
     
  FESTUNG KOMORN - TEIL 2
Die Palatinallinie
 
     
     
  Bastion V      Bastion VI     Zitadelle     Ungarischer Teil  
     
 

ZWEITER BESUCH
Nachdem ich im September 2014 in Komárom den ungarischen Teil mit den Festungen Sandberg (Monostor), Sternschanze (Csillag) und Fort Igmand besucht hatte, stattete ich am 31. August 2017 dem slowakischen Teil Komárno am linken Donauufer einen Besuch ab. Dabei dokumentierte ich die Bastion V und vorwiegend die im vollem Umfang zugängliche und gut erhaltene Bastion VI.

Wie im Teil 1 beschrieben, entstand die Festung Komorn aufgrund der strategischen Erfahrungen der Napoleonischen Kriege ab 1809.
Der die Stadt am linken Donauufer umspannende Festungsring wird als Palatinallinie bezeichnet, benannt nach dem Palatin des ungarischen Königs1) Erzherzog Joseph Anton, dem Neffen von Kaiser Joseph II.
Ursprünglich als einfache Erdverschanzungen angelegt, wurde der Festungsring von 1839 bis 1847 permanent mit Bastionen in Form von Reduitforts und dazwischen liegenden Kurtinen ausgebaut.
Die Palatinallinie stellt somit eine Zwischenform von klassischer, bastionierter Stadtmauer und modernem Festungsring mit detachierten Werken dar.
Die Bastionen VI bis XI entstanden 1866/67.
Die Bastionen VIII und IX sind als kleine Geschützbatterien gestaltet, und noch als Bauwerk erhalten.

 
     
 

Hier möchte ich einen kurzen fotografischen Überblick über die Bastionen V und VI der slowakischen Stadt Komárno geben.
Die Bastionen II bis V sind in Privatbesitz bzw. Firmengelände und daher nicht frei zugänglich. Es gibt daher nur von der Bastion V, in der sich ein Restaurant befindet, einige Außenaufnahmen.

 
     
     
  TECHNIK
Canon EF 16-35mm/4L IS auf Canon EOS-1D Mark
III, Polarisationsfilter.
 
     
     
  Bastion V
1847
 
     
 

Die Bastionen I bis V sind in ihrer Bauart im wesentlichen identisch. Sie bestehen aus einem fünfeckigen Wall, der einen großen Hof umschließt in dem sich ein halbkreisförmiges Reduit befindet. Kehlseitig verbindet ein kasemattierter Kasernenbau die links und rechts anschließenden Kurtinen. An den Seiten befinden sich verteidigungsfähige Zugänge zum Graben.

 
     
 

LEGENDE

1 .... Werkeingang und Vorplatz
2 .... Kehlkoffer
3 .... Kehlkaserne
3a .. Poterne zum Hof

4 .... Reduit
5 .... Innenhof
6 .... Rampen
7 .... Graben
8 .... Zugang mit Zwinger zum Graben
8a .. kehlseitiger Zugang

9 .... Glacis (Erdvorlage)
10 .. Eingang Wallkasematten
11 .. Begleitstraße
12 .. Kurtine
13 .. Kontereskarpemauer

 
     
     
  Fotorundgang  
     
 

Der Kehlkoffer [2] hier vom Vorplatz [1] aus gesehen, ist heute ein Restaurant.

Durchgangspoterne [3a] zum Reduit und Innenhof.

Kehlseitiger Zugang zum Graben [8a].

Blick in den Zwinger [8].

Blick vom Graben auf die Kurtine [12] mit den Eskarpegalerien. Hinter dem links im Schatten liegenden Teil der Kurtine befindet sich auf der gegenüber liegenden Seite der Eingang zu den Wallkasematten [10], am Bild unten.

 
     
     
  Bastion VI
1866
 
     
 

Diese Bastion zeigt sich in einer späteren Bauform und entspricht in ihren Grundzügen schon moderneren Werken, die zur eigenständigen Verteidigung ausgelegt waren. Sie zeigt mit der großen Kehlkaponiére und dem Kasernenhof Ähnlichkeiten mit der Zitadelle von Budapest auf dem Gellerthügel.
Den Kern bildet ein 2/3-Kreis-förmiges Reduit [3] mit einem weiteren Gebäude zum Hof [4]. Kehlseitig befindet sich eine große
Kaponniére [2] in dem sich heute ein Lapidarium mit Funden aus der Römerzeit befindet.

 
     
 
LEGENDE

1 .... Werkeingang
1a .. östlicher Hofzugang
1b .. westlicher Hofzugang
2 .... Kehlkaponniére

3 .... Reduit
3a .. kleiner Innenhof

4 .... Kasernenhof
5 .... Innenhof
6a .. Rampe
6b .. Rampe
6c .. Stiege
7 .... Graben
8 .... Wallkasematte
9 ... Glacis (Erdvorlage)
10 ..
Erdwall mit vorgelagerter Mauer
11 .. Begleitstraße
12 .. Kurtine
13 .. Platz

 
     
     
  Fotorundgang  
     
   
     
 

Bild oben die kehlseitige Kaponniére [2].

Bild rechts das Eingangstor [1] zum Kasernenhof [4], in dem sich wie in Bastion V ein Restaurant befindet.

 
     
 

Auffahrtsrampe [6a] zum Wallgang.

Blick von der mittleren Stiege [6c] auf das Reduit [3] und den Hof [5].

Ansicht vom Wallgang auf das Reduit und den westlichen Hofeingang.

 
     
  Westlicher Hofeingang [1b]. im Hintergrund der Eingang zu den Wallkasematten [8].

Im Bild unten ein Detail der Sperrschranke aus tschechoslowakischer Zeit, als die alten Forts noch militärischen Zwecken, zumeist als Depot dienten.

 
     
 

Zugang zum kleinen Innenhof [3a] und Blick durch das Tor (Bild unten).

Blick auf die Stiege [6c] vom Hof.

Im Kasernenhof [4] mit den Gefechtsständen und Detail (unten).

Rundblick nach links (oben) und rechts (unten) vom östlichen Erdwall [10].

 
     
     
 

Zitadelle
Alte (1572) und Neue Festung (1673, erneuert 1808)

Die Zitadelle von Komárno, an deren Standort bereits im Mittelalter ab 1265 eine Burg bzw. Festung stand, ist nur zu bestimmten Zeiten mit geführten Besichtigungen zugänglich. Daher habe ich hier nur ein paar Außenaufnahmen.

Im Foto rechts die nördliche Bastion.
 

 
     
 

Hauptportal zur Neuen Festung.

Nördliche Bastion

 
     
     
 
 
     
 

SKIZZEN
Die Skizzen sind von mir  anhand von Satellitenansichten (Google-Maps, openstreetmap.com) und dem Besuch vor Ort selbst erstellt. Sie sind nicht exakt maßstäblich jedoch entsprechen sie ungefähr den Größenverhältnissen der Festungen untereinander.  Die Verwendung durch Dritte bedarf meiner ausdrücklichen Zustimmung!

Für die Richtigkeit der Platz- und Raumbezeichnungen wird keine Gewähr übernommen.

 
     
  FUSSNOTEN UND WEBLINKS
1) Begriffserklärung
2) siehe auch hier...
 
     
  QUELLNACHWEISE
http://www.komarom.hu/ger_our_town.php
http://www.kuk-fortification.net/beschreibung-der-festung-komorn-description-of-the-fortress-komorn
Kurt Mörz de Paula: Der österreichisch-ungarische Befestigungsbau 1820-1914 - ISBN 3-901208-18-6, Verlag  für österreichische Militärgeschichte (Verlagsbuchhandlung Stöhr)

Rudi Rolf: Festungsbauten der Monarchie - ISBN 978-90-817095-1-4, PRAK publishing Middelburg 2011
 
     
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