SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918
     
  Kriegsgefangenenlager Mauthausen  
     
     
  Der Soldatenfriedhof  
     
 

KURZÜBERSICHT1)
Während des Ersten Weltkrieges befand sich im Osten des Gemeindegebietes ein Kriegsgefangenenlager. Russen, Serben und vor allem Italiener (zeitweise insgesamt 40.000 Mann) waren auf dem weiten Gelände entlang der Bahnstrecke inhaftiert. An die 9000 fanden zumeist, wie in anderen Lagern auch, durch Fleckfieber den Tod. Der internationale Soldatenfriedhof in Mauthausen erinnert an sie.

Des Weiteren sind auf diesem Friedhof 5212 Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg begraben. Insgesamt ist der Soldatenfriedhof in Mauthausen der größte in Österreich aus beiden Weltkriegen mit zirka 16.000 Bestatteten.

 
     
     
  Fotobesuch
23. JANUAR 2018
 
     
 

 
     
 

 
     
   
     
 

Die achteckige Kapelle sowie das monumentale italienische Denkmal wurden nach dem 1. WK errichtet. Eine Inschrift am Denkmal gibt Auskunft:

Hier ruhen in Frieden:
Italiener 1759, Serben 8000, Engländer 3, Franzosen 2, Rumänen 2, Polen 7, Russen 7, Czechoslowaken 5, Ungarn 30, Österreicher 3, Unbekannte 7.

Im Winter ist das Denkmal aus Carrara-Marmor mit einer Plane geschützt. Es gibt daher für die Homepage kein eigenes Foto von diesem Monument.

 
     
 

 
     
 

1914                                   1915
DEM ANDENKEN
DER IN TREUER PFLICHTER=
FÜLLUNG IM KRIEGSGEFAN=
GENENLAGER MAUTHAUSEN
VERSTORBENEN ÄRZTE

DR KOCH FRIEDRICH
D
R MARIAN EMANUEL
D
R KACZURBA STANISLAUS

 

 

Nicht nur die Gefangenen auch im Lager Dienst versehende Ärzte fielen der Flecktyphus-Epidemie zum Opfer. Auch der Bischof der Diözese Linz, Rudolph Hittmais erkrankte nach einem Besuch des Kriegsgefangenenlagers an Fleckfieber und starb am 5. März 1915.

 
     
   
     
 

Im Zweiten Weltkrieg gefallene italienische Soldaten sowie KZ-Häftlinge sind ebenfalls hier bestattet.

An die Opfer der KZ erinnert ein Holzkreuz mit unten stehender Inschrift:

Hier ruhen
etwa 2.000 KZ-Häftlinge,
die in den Monaten
Jänner und Februar 1945
aus anderen Konzentrationslagern
nach Mauthausen
überstellt werden sollten.
Aufgrund ihres schlechten
körperlichen Zustandes und
der unmenschlichen Behandlung
die ihnen zuteil wurde,
haben sie den
Bahnhof Mauthausen
nicht lebend erreicht.

 
       
 

Eine Vielzahl an Italienern wurde in ihre Heimat zurückgeführt. Die Grabsteine blieben mit dem Vermerk RIMPATRIATO erhalten.

 
     
 

 
     
     
  Das Gefangenenlager Mauthausen
VON FRANZ MOSER2)
 
     
 

Vor allem historisch interessierte Personen verbinden mit dem Namen Mauthausen stets das berüchtigte nationalsozialistische Konzentrationslager. Weniger bekannt ist hingegen die Tatsache, dass der alte Donaumarkt während des Ersten Weltkrieges Standort eines großen Lagers für ca. 40.000 serbische und italienische Kriegsgefangene war. Es unterschied sich aber, was die Behandlung der Gefangenen anlangte, fundamental von den schrecklichen Qualen, die Häftlinge während der Nazizeit erdulden mussten.

Da man gar nicht mit einem solch großen Zustrom von gefangenen feindlichen Soldaten gerechnet hatte, entwickelte sich der Aufbau des Lagers anfänglich noch ganz improvisiert und ohne große Beachtung der hygienischen Vorschriften. So war es kein Wunder, dass Anfang 1915 eine große Flecktyphusseuche ausbrach, die auch die Zivilbevölkerung im Umland gefährdete.

Später wurde eine große Zahl an Kriegsgefangenen in der nahen und weiteren Umgebung des Lagers als landwirtschaftliche Hilfskräfte eingesetzt. Dabei kam es oft zu verbotenen Kontakten mit der Zivilbevölkerung, die von den Militärbehörden streng geahndet wurden.

Der Hungerwinter des Jahres 1916/17, auch als Steckrübenwinter bekannt, belastete noch einmal das Verhältnis von Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenenlager. Die Auflösung des Lagers im Spätherbst 1918 geschah ohne größere Zwischenfälle. Das weithin sichtbare italienische Mahnmal aus Carrara-Marmor ist heutzutage ein Appell für den Frieden und eine Mahnung an die Schrecken des Krieges.

 
     
     
 
 
     
  FUSSNOTEN UND QUELLNACHWEISE
1)  https://de.wikipedia.org/wiki/Soldatenfriedhof_in_Mauthausen
2)  http://www.ooegeschichte.at/epochen/der-erste-weltkrieg/gold-gab-ich-fuer-eisen/in-gefangenschaft/gefangenenlager-mauthausen.html
siehe auch: http://ww1.habsburger.net/de/kapitel/die-situation-der-kriegsgefangenen-oesterreich-ungarn
 
     
     
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